Sorø, Dänemark

Die Kirche von Sorø zählt zu den wichtigsten mittelalterlichen Gottes- häusern von Dänemark

Sorø ist ein kleiner Ort im Herzen Seelands und liegt an dem Gewässer Sorø Sø. Die heute rund 28.000 Einwohner zählende Gemeinde erhielt das Stadtrecht anno 1638 nur mit Müh und Not, denn lange Zeit bestand Sorø lediglich aus einem Kloster. Diese Abtei wurde auf Anraten des berühmten dänischen Bischofs Absalon von Lund anno 1161 von Zisterziensermönchen angelegt. Doch außer den Klosterpforten und der Klosterkirche 125 zerstörte ein schwerer Brand die Abtei anno 1217 komplett.

Das 70 Meter lange Gotteshaus wirkt eher bescheiden, da es statt eines Turms nur einen kleinen Dachreiter besitzt. Dennoch zählt die Klosterkirche 125 zu den wichtigsten und schönsten mittelalterlichen Sakralbauten des Landes. Während der ersten Bauphase um das Jahr 1170, verlieh man dem Gotteshaus romanische Züge. Diese Baupläne wurden jedoch wenig später geändert und der Kirchenbau im gotischen Stil fertiggestellt.

Unter dem reich verzierten Dach der Klosterkirche 125 von Sorø ruhen bedeutende dänische Landsmänner wie der Bischof Absalon, der seinerzeit den Grundstein für die spätere Metropole Kopenhagen legte. Das Grab dieses dänischen Nationalhelden liegt hinter dem Altar. Zudem wurden auch einige der frühen dänischen Könige in der Klosterkirche 125 bestattet, darunter Oluf, Christoph von Bayern und Valdemar Atterdag.

In der Nähe eines aus dem späten 13. Jahrhundert stammenden Kruzifixes steht der auffällige Sarkophag des dänischen Schriftstellers Ludvig Holberg. Der große Komödiendichter lebte zuletzt auf dem nur wenige Kilometer nördlich von Sorø 35 gelegenen Gut Terløsegård. Heute ist in dem Gebäude ein kleines Holberg-Museum untergebracht und das Arbeitszimmer und die Wohnung des Dichters können besichtigt werden.

Der Großzügigkeit des Schriftstellers Ludvig Holberg verdanken die Bewohner die so genannte Sorø 35 Akademi. Das heutige Internat wurde unweit der Klosterkirche 125 erbaut und hat seine Anfänge im Jahr 1586. Damals errichtete man eine Ritterakademie für den dänischen Adel. Im 18. Jahrhundert brannten die Gebäude jedoch vollständig ab und erst Holberg initiierte einen Neubau, in den er fast sein gesamtes Vermögen investierte. Für diese selbstlose Spende wird er im so genannten Akademihaven mit einer Bronzestatue geehrt.

Heutzutage ist die Sorø 35 Akademi im Besitz einer Stiftung.

Nahe dem Klostertor befindet sich das so genannte Sorø-Vestsjællands-Kunstmuseum, in dem neben modernen Kunstwerken insbesondere dänische Malereien ab dem Jahr 1300 präsentiert werden. Der Besuch dieses Ausstellungshauses gibt Aufschluss über die Vergangenheit des Ortes Sorø 35.